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Darstellung des Herrn

Am 02. Februar feiert die Kirche das Fest der Darstellung des Herrn. Es geht auf die biblische Erzählung im Lukas-Evangelium zurück, die davon erzählt, wie Josef und Maria Jesus in den Tempel bringen, um ihn dem Herrn darzustellen. (Lk 2,22-38)

Das Fest, das 40 Tage nach Weihnachten gefeiert wird, stellt uns noch einmal Jesus als Kleinkind vor Augen. Wir hören, wie der greise Simeon das Kind auf seinen Arm nimmt und die Worte spricht:

Nun lässt du, Herr, deinen Knecht,  wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.  Denn meine Augen haben das Heil gesehen,  das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
und Herrlichkeit für dein Volk Israel.

Diesen wunderschönen Text des Simeon, der von der Erfüllung eines Lebenstraumes und der Bereitschaft loszulassen spricht, singen wir jeden Abend in der Komplet. So werden wir täglich am Ende des Tages mit hineingenommen in diese Szene und machen uns diese Worte zu eigen. Wir werden bereit loszulassen, denn wir können vor der ganzen Welt bezeugen: Jesus Christus ist das Heil der Welt. Wir sind Ihm begegnet und haben uns von Seinem Licht durchdringen lassen.

Der Greis Simeon hält das Jesus-Kind im Arm

So formulierte schon im Jahr 638 n.Chr. Sophronius von Jerusalem in einer Rede am Fest der Darstellung des Herrn:

Voll Glanz wollen wir alle hervortreten, erleuchtet lasst uns ihm alle zusammen entgegengehen und mit dem greisen Simeon das klare und ewige Licht in Empfang nehmen! Mit ihm wollen wir im Herzen jubeln und dem Erzeuger und Vater des Lichtes, der das wahre Licht gesandt, das Dunkel verscheucht und alles zum Leuchten gebracht hat, den Hymnus des Dankes singen! Auch wir haben das Heil Gottes gesehen, das er vor allen Völkern bereitet und zu unserer Herrlichkeit geoffenbart hat.

Das Licht, das alles zum Leuchten bringt, findet denn auch in der Liturgie des 02. Februar ein Echo, wenn traditionell zu Beginn des Gottesdienstes Kerzen gesegnet werden. Während dieser Segnung brennt einzig die Osterkerze vom vergangenen Osterfest und unter den Kerzen, die gesegnet werden, ist auch jene, die später – wunderschön verziert – die Osterkerze für das kommende Osterfest sein wird.

 

Das Gebet zur Segnung der Kerzen lautet:

Gott, du Quell und Ursprung allen Lichtes,
du hast am heutigen Tag – dem greisen Simeon Christus geoffenbart
als das Licht zur Erleuchtung der Heiden.
Segne die Kerzen
die wir in unseren Händen tragen
und zu deinem Lob entzünden.
Führe uns auf dem Weg des Glaubens und der Liebe
zu jenem Licht, das nie erlöschen wird.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

So lädt das heutige Fest dazu ein, eine Kerze zu entzünden, im Glanz der Kerze auf das eigene Leben zu schauen und zu fragen:

  • Welche Bereiche gibt es in meinem Leben, die licht- und hoffnungsvoll sind?
  • Und welche Bereiche möchte ich Gott hinhalten, damit Er das Dunkel verscheucht und sie mit Licht erfülle?
  • Wie kann ich glaubwürdig Zeugnis ablegen für dieses Licht, das mein Leben erleuchtet?
  • Bin ich bereit – wie Simeon – loszulassen und in Frieden zu scheiden?

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